Rekord bei Sommerzeit-Umfrage: Mehr als 4,6 Millionen machen mit

17.08.2018 13:28

Sechs Wochen hatten EU-Bürger Zeit, an einer Umfrage zur
Zeitumstellung teilzunehmen. Mitgemacht haben so viele wie noch nie
bei einer solchen Befragung. Das Wichtigste fehlt allerdings noch.

Brüssel (dpa) - Die EU-Umfrage zu einer möglichen Abschaffung der
Sommerzeit ist auf ungewöhnlich großes Interesse gestoßen. Seit
Anfang Juli seien mehr als 4,6 Millionen Antworten eingegangen, sagte
ein Sprecher der EU-Kommission am Freitag. Im Vergleich zu anderen
öffentlichen Befragungen ist das ein beachtlicher Teilnehmerrekord.

Bis das Ergebnis der Befragung veröffentlicht wird, dauert es
allerdings noch. Die Antworten würden nun ausgewertet und in den
kommenden Wochen ein Bericht vorgestellt, sagte der Sprecher. Die
Befragung war in der Nacht zum Freitag zu Ende gegangen.

Die EU-Kommission befragt EU-Bürger und andere Interessenvertreter
regelmäßig zu aktuellen Themen. Bisher lag der Spitzenwert einer
solchen Umfrage nach Angaben der Behörde 2015 bei 550 000 Antworten.
Damals ging es um das Thema Natur- und Tierschutz. Bei der
Sommerzeit-Umfrage waren allein in den ersten drei Tagen mehr als
500 000 Online-Fragebögen ausgefüllt worden.

Die Teilnehmer wurden etwa gefragt, welche Erfahrungen sie mit
dem Wechsel von Winter- auf Sommerzeit gemacht haben, und ob sie für
eine Abschaffung oder Beibehaltung der üblichen Zeitumstellung im
Frühjahr und im Herbst sind. Außerdem konnten sie in einem Textfeld
Bemerkungen machen.

Die EU-Kommission betonte zuletzt jedoch mehrfach, bei der Umfrage
handele es sich nicht um ein Referendum. Das Europaparlament hatte
die Brüsseler Behörde im Februar beauftragt, Forderungen nach einer
Abkehr von der Sommerzeit zu prüfen. Die nicht repräsentative Umfrage
ist dabei nur ein Teil der Bewertung, aber nicht verbindlich.

In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980, seit 1996 stellen
die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März
eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde
zurück. Eigentlich soll das Tageslicht besser genutzt und dadurch
Energie gespart werden. Der tatsächliche Nutzen ist jedoch höchst
umstritten.