EU-Handelsplus mit den USA erneut gestiegen

14.09.2018 15:48

Luxemburg (dpa) - Der Handelsüberschuss der EU-Staaten mit den USA
ist trotz anhaltender Kritik von US-Präsident Donald Trump gestiegen.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres erhöhte sich das Plus im
Vorjahresvergleich von 67,1 Milliarden auf 79,3 Milliarden Euro, wie
aus am Freitag veröffentlichten Daten des Statistikamts Eurostat
hervorgeht. Auch der Eurozonen-Überschuss im Handel mit den USA ist
zwischen Januar und Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.


Für Trump kommen diese Zahlen ungelegen, stehen doch die Handelsdaten
seit seiner Amtseinführung im Fokus, weil er immer wieder Europa und
insbesondere Deutschland mit dem Vorwurf unfairer Handelspraktiken
attackiert. Demnach werden auf Kosten der USA hohe Überschüsse in der
Handelsbilanz erzielt. Ändern konnte der US-Präsident daran aber
bislang nichts.

Im Monat Juli lag der Überschuss des Eurozonen-Handels mit den USA
bei 9,8 Milliarden Euro und damit nur geringfügig unter dem Niveau
vom Januar 2017, als Trump zum Präsidenten vereidigt wurde.

Dabei hat die Eurozone zuletzt insgesamt starke Rückgänge in der
Handelsbilanz verzeichnet. Im Handel mit der gesamten restlichen Welt
erreichte der Handelsüberschuss im Juli sogar den tiefsten Stand seit
vier Jahren. Saisonbereinigt ist dieses Plus gegenüber dem Vormonat
den Angaben zufolge um 3,7 Milliarden auf 12,8 Milliarden Euro
gefallen. Es handelt sich um den vierten Rückgang infolge; zuletzt
hatte der Überschuss im Juli 2014 niedriger gelegen.

Der fallende Überschuss war sowohl auf sinkende Exporte als auch auf
steigende Importe zurückzuführen. Den mit Abstand größten Übersch
uss
erreichte im Juli nach wie vor Deutschland mit 13,4 Milliarden Euro.
Aber auch hier wurde ein Rückgang verzeichnet.

Bezogen auf die gesamte EU war der Handel mit einem Plus von nur 0,1
Milliarden Euro fast ausgeglichen. In den Monaten Januar bis Juli
2018 verzeichnete die EU insgesamt sogar ein Defizit in Höhe von 4,1
Milliarden Euro, nach einem Plus im Vorjahreszeitraum von 6,3
Milliarden Euro.