Gefährliche Feuerzeuge: Hersteller BIC legt EU-Beschwerde ein

18.10.2018 18:33

Paris (dpa) - Deutschland und Frankreich achten nach Einschätzung des
französischen Herstellers BIC bei Feuerzeugen nur unzureichend auf
Sicherheitsnormen. Feuerzeuge lösten in der gesamten EU im Jahr etwa
30 000 Unfälle aus, die meisten davon könnten vermieden werden,
teilte BIC in Clichy bei Paris mit. Das Unternehmen, das auch
Schreibwaren oder Rasierapparate herstellt, legte deshalb nach
eigenen Angaben in dieser Sache Beschwerde bei der EU-Kommission ein.

«Die Gefahr ist seit langem bekannt», sagte François
Clément-Grandcourt, Leiter der BIC-Feuerzeugsparte, der Deutschen
Presse-Agentur. Deutschland und Frankreich seien in der Europäischen
Union besonders wichtige Märkte. «Es gibt aber auch Probleme in
anderen Ländern.»

Nach Einschätzung des Herstellers entsprechen 86 Prozent der in
Deutschland und Frankreich verkauften Feuerzeug-Modelle nicht der
internationalen Sicherheitsnorm ISO 9994, die beispielsweise die
maximale Flammenhöhe regelt. In anderen Weltgegenden wie Kanada,
Neuseeland, Australien oder den USA sehe es hingegen beim Einhalten
der Sicherheitsnormen wesentlich besser aus, meinte
Clément-Grandcourt.

Für Verbraucher sei es schwierig, ein potenziell gefährliches
Feuerzeug zu erkennen - ein fehlendes Herstellerzeichen sei
beispielsweise kein Hinweis auf mögliche Qualitätsmängel. Unfälle
könnten aber vermieden werden, wenn die Flammenhöhe nicht einstellbar
sei.

BIC hat nach eigenen Angaben im Heimatland einen Marktanteil von etwa
50 Prozent, in Deutschland von unter 20 Prozent. In Frankreich
verkaufen demnach alle Hersteller zusammen rund 100 Millionen
Feuerzeuge im Jahr, in Deutschland rund 185 Millionen.