Merkel warnt vor Problemen für Irland bei Brexit ohne Vertrag

18.10.2018 16:37

Brüssel (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor den Risiken
eines ungeregelten Brexits für Irland und Nordirland gewarnt. Ohne
Abkommen bliebe ungeklärt, wie die Grenze auf der irischen Insel
offen gehalten werden könne, warnte die CDU-Chefin am Donnerstag zum
Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. Alle 27 bleibenden EU-Staaten
seien sich einig, dass man eine Einigung mit Großbritannien wolle.

Der Gipfel hatte in den stockenden Verhandlungen der EU mit
Großbritannien über den Austrittsvertrag keinen Durchbruch gebracht.
Merkel sagte, das sei auch nicht erwartet worden. Solange man keine
Lösung habe, werde man auch nicht genau erklären können, wie diese
aussehe. Aber wo ein Wille sei, sei auch ein Weg. Wie lange das
dauern werde, sei «zur Stunde nicht absehbar».

Die Irland-Frage ist der entscheidende Knackpunkt bei den
Brexit-Verhandlungen. Sowohl die EU als auch Großbritannien wollen
Kontrollen und Schlagbäume an der Grenze zwischen dem EU-Staat Irland
und dem britischen Nordirland aus politischen Gründen vermeiden. Sie
suchen allerdings schon mehr als ein Jahr vergeblich eine allseits
akzeptable Lösung.