Euro kaum verändert nach Vortagesverlusten

19.10.2018 07:31

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Freitag die Kursverluste der
vergangenen Handelstage vorerst nicht fortgesetzt. Am Morgen wurde
die Gemeinschaftswährung bei 1,1459 US-Dollar gehandelt und damit
etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf
1,1505 (Mittwoch: 1,1530) Dollar festgesetzt.

Am Vorabend war der Euro erneut unter Druck geraten. Als Ursache
gelten Sorgen um die Haushaltsplanung in Italien. Die EU-Kommission
sieht im Haushaltsentwurf der italienischen Regierung schwere
Verstöße gegen die Regeln der Eurozone. Die Pläne zur Neuverschuldung

seien eine «noch nie dagewesene» Abweichung von den Kriterien des
Stabilitätspaktes, heißt es in einem Brief von
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Neben den Kursverlusten
beim Euro hatte die EU-Kritik auch einen kräftigen Anstieg der
Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen zur Folge.

Kursverluste gab es auch beim chinesischen Yuan. Im Handel mit dem
US-Dollar hat die chinesische Währung, die auch Renminbi genannt
wird, weiter abgewertet. In der vergangenen Nacht wurden zeitweise
6,9458 Yuan für einen Dollar gezahlt und damit so viel wie seit
Anfang 2017 nicht mehr.

Marktbeobachter erklärten die jüngste Schwäche des Yuan mit
enttäuschenden Konjunkturdaten. Vor dem Hintergrund des
Handelskrieges mit den USA hat sich Chinas Wachstum stärker als
erwartet abgeschwächt. Die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten
Volkswirtschaft der Welt war im dritten Quartal nur um 6,5 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Experten hatten mit 6,6
Prozent Zuwachs gerechnet.