Europawahl: Zweikampf um Spitzenkandidatur der Sozialdemokraten

19.10.2018 14:03

Brüssel (dpa) - Das parteiinterne Rennen um die mögliche Nachfolge

von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker wird bei den europäischen

Sozialdemokraten zum Zweikampf. Junckers derzeitiger Stellvertreter
Frans Timmermans aus den Niederlanden und der Slowake Maros Sefcovic
sind die einzigen Bewerber für die Spitzenkandidatur zur Europawahl
am 26. Mai 2019. Das teilte die Sozialdemokratische Partei Europas,
der auch die SPD angehört, am Freitag mit.

Die Entscheidung, wer im Mai ins Rennen um Wählerstimmen geht, fällt
dann letztlich bei einem Partei-Kongress im Dezember. Der Sieger hat
Chancen, neuer EU-Kommissionspräsident und damit Nachfolger des
Luxemburgers Juncker zu werden. Hierfür wäre aber wohl ein Bündnis
mit anderen Parteien nötig, da die konservative EVP auch nach der
kommenden Wahl stärkste Fraktion im Straßburger Parlament bleiben
dürfte. Außerdem benötigt jeder Anwärter auf den Brüsseler
Spitzenposten ausreichend Unterstützung im Rat der EU-Staaten.

Der sieben Sprachen sprechende Timmermans ist aktuell erster
Stellvertreter Junckers und verfügt über große Erfahrung in
EU-Angelegenheiten. Sefcovic hingegen werden nur
Außenseiterchancen eingeräumt, obwohl auch er Vize-Präsident der
Kommission ist.