Handelsstreit: EU und USA sprechen über Einfuhr von Rindfleisch

19.10.2018 17:43

Brüssel (dpa) - Die EU will einen Streit mit den USA über die Einfuhr

von nicht hormonbehandeltem Rindfleisch beilegen. Die Mitgliedstaaten
erteilten der EU-Kommission am Freitag das entsprechende
Verhandlungsmandat, wie der Rat der EU mitteilte. Dabei soll eine
Regelung von 2009 überarbeitet werden, nach der jährlich 45 000
Tonnen nicht hormonbehandelten Rindfleischs von bestimmten Anbietern
in die EU importiert werden dürfen - unter anderem auch aus den USA.
Die US-Regierung unter Barack Obama hatte 2016 beantragt, diese zu
überprüfen.

Die Verhandlungen sollten die amerikanischen Bedenken ausräumen,
teilte die EU-Kommission mit. Es solle eine für beide Seiten
zufriedenstellende Lösung im Einklang mit den WTO-Regeln gefunden
werden. «Es ist eindeutig, dass jede Lösung die hohen Qualitäts- und

Sicherheitsstandards bei Lebensmitteln der EU respektieren muss»,
sagte die aktuelle Vorsitzende im Handelsminister-Rat, Margarete
Schramböck. Die EU-Kommission darf die Summe von 45 000 Tonnen bei
den Verhandlungen zwar nicht erhöhen, sie kann jedoch über einen
länderspezifischen Anteil für die USA diskutieren.

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump
hatten im Juli eine Grundsatzvereinbarung zur Beilegung des
Handelskonflikts zwischen den USA und der EU getroffen. Diese sieht
unter anderem vor, dass beide Seiten Gespräche über die Abschaffung
von Zöllen auf Industriegüter beginnen und vorerst keine neuen
Sonderzölle verhängen. Die Verhandlungen über die Einfuhr
hormonfreien Rindfleischs sind davon unabhängig.