Schuldenpläne: Ratingagentur stuft Kreditwürdigkeit Italiens herab

20.10.2018 12:31

Rom (dpa) - Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit
Italiens wegen der umstrittenen Schuldenpläne der Regierung in Rom
heruntergestuft. Statt sich zu verringern, werde Italiens
Staatsverschuldung auch in den kommenden Jahren auf dem Stand von
rund 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bleiben, erklärten
die Analysten am späten Freitagabend. Die Bonitätswächter
kritisierten, die Pläne verfolgten keine «kohärente Reformagenda»,

die das unterdurchschnittliche Wachstum Italiens berücksichtigen
würde.

Bisher hatte die US-Agentur das Land mit «Baa2» bewertet, nun liegt
es bei «Baa3». Damit ist eine Investition in italienische
Staatsanleihen der Einschätzung zufolge weiterhin eine
durchschnittlich gute Anlage. Verschlechtert sich aber die
Gesamtwirtschaft, ist mit Problemen zu rechnen.

Die Finanzpläne Roms sorgen seit Wochen für Nervosität. Nun spitzt
sich auch noch der Streit um den Haushaltsentwurf mit Brüssel zu. Die
EU-Kommission sieht in den Plänen zur Neuverschuldung eine «noch nie
da gewesene» Abweichung von den Kriterien des Stabilitätspaktes.