Wasserversorger verklagt Land auf Herausgabe von Daten zu Pestiziden

22.10.2018 10:57

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Verband Landeswasserversorgung
Baden-Württemberg (LW) hat das Land verklagt, um die Herausgabe von
Daten zum Pestizideinsatz in Wasserschutzgebieten zu erzwingen. Das
bestätigte der kommunale Zweckverband am Montag der Deutschen
Presse-Agentur. Die «Schwäbische Zeitung» hatte darüber am Samstag

berichtet. «Es geht um Datentransparenz und vertrauensvolle
Zusammenarbeit», sagte LW-Sprecher Bernhard Röhrle. «Stichproben
ergeben immer wieder, dass in den Gewässern einiges an Spritzmitteln
unterwegs ist.» Der Verband müsse wissen, mit was er bei der
Aufbereitung rechnen und auf was er sich einstellen müsse, um die
Wasserqualität zu sichern.

«Wir müssen gezielt suchen können, sonst wird die Analytik sehr
aufwendig und extrem teuer», sagt Röhrle. Das wiederum wirke sich auf
die Wasserpreise aus. Die Bauern sammelten die Informationen, aber
Dateneinsicht gebe es für den Verband nicht.

Geklagt hatte der LW bereits vor einem Monat und rechnet sich gute
Chancen aus. «Die entsprechende EU-Rechtsverordnung sieht vor, dass
Wasserversorger solche Daten einsehen dürfen», sagt Röhrle. «Wir
haben den starken Verdacht, dass die Landwirtschaftslobby die Politik
bestimmt und der Umweltschutz und der Grundwasserschutz dabei unter
die Räder kommen.» Beim Landwirtschaftsministerium hingegen heißt es,

man halte sich in der Sache an die geltende Rechtslage.