Defizit und Schuldenquote in Eurozone etwas höher als gedacht

22.10.2018 11:20

Luxemburg (dpa) - Das öffentliche Haushaltsdefizit und die
durchschnittliche Staatsverschuldung in der Eurozone sind im
vergangenen Jahr etwas höher ausgefallen als bisher bekannt. Laut
Zahlen der Europäischen Statistikbehörde Eurostat vom Montag betrug
das Verhältnis der Gesamtverschuldung der 19 Euroländer zu deren
Wirtschaftsleistung 86,8 Prozent. In einer vorherigen Schätzung hatte
Eurostat insgesamt eine Quote von 86,7 Prozent angegeben.

Das Haushaltsdefizit der 19 Eurostaaten betrug zusammen 1,0 Prozent,
während zunächst von 0,9 Prozent ausgegangen worden war. Trotz der
etwas höheren Werte sind Gesamt- und Neuverschuldung von 2016 auf
2017 spürbar gesunken. Das Defizit fiel von 1,6 auf 1,0 Prozent, die
Schuldenquote sank von 89,1 auf 86,8 Prozent. Elf Euroländer wiesen
demnach Haushaltsdefizite auf, acht Länder erzielten Überschüsse. Zu

letzteren gehört Deutschland, die größte Volkswirtschaft der
Eurozone.

Derzeit ist vor allem Italiens weitere Finanzplanung innerhalb
Europas hoch umstritten. Finanzminister Giovanni Tria will der
EU-Kommission am Montag die Schuldenpolitik seiner Regierung
erläutern. Bis zum Mittag hat die Brüsseler Behörde von Rom nähere

Angaben zur geplanten deutlich höheren Neuverschuldung erbeten.