EU-Staaten einigen sich auf Sozialstandards für Lkw-Fahrer

04.12.2018 10:36

Brüssel (dpa) - Die EU-Verkehrsminister haben sich mehrheitlich auf
eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern in Europa
geeinigt. Für gleiche Arbeit am gleichen Ort solle gleicher Lohn
gelten, teilte Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer in der
Nacht auf Dienstag in Brüssel mit.

Außerdem sollten die Fahrer ihre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr in
ihren Führerhäusern verbringen. Hofer sprach in einer Pressekonferenz
von einem «absoluten Kabinenschlafverbot». Eine Sprecherin stellte
jedoch klar, dass dies nur für die wöchentliche Ruhezeit gelte, nicht
für die Übernachtung nach einer regulären Schicht.

Mit dem Beschluss soll Lohn-Dumping erschwert werden. Nun muss noch
eine Einigung mit dem Europaparlament gefunden werden, bevor die
Änderungen in Kraft treten können.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen von etwa zwei Millionen
Kraftfahrern in Europa würden verbessert, sagte Hofer weiter. Die
Missstände auf überfüllten Autobahnparkplätzen würden demnach
ebenfalls beseitigt.

Vor allem westeuropäische Staaten beklagten seit geraumer Zeit, dass
im Transportgewerbe Sozialdumping und unlauterer Wettbewerb
herrschten. Frankreich, Österreich, Belgien, Dänemark, Italien,
Luxemburg, Norwegen und Schweden hatten sich im vergangenen Jahr mit
Deutschland zusammengeschlossen, um dagegen vorzugehen.

Bemängelt wurde dabei auch, dass Fahrer teilweise wochenlange Touren
ohne eine Rückkehr nach Hause absolvieren müssten. Dem
Verkehrsminister-Beschluss zufolge dürfen die Kraftfahrer nun maximal
vier Wochen am Stück in Europa unterwegs sein.