Jakob von Weizsäcker tritt nicht bei Europawahl an

05.12.2018 18:54

Erfurt (dpa/th) - Der Wirtschafts- und Finanzexperte Jakob von
Weizsäcker wird doch nicht als Thüringer Spitzenkandidat der SPD bei
der Europawahl im Mai 2019 antreten. Der 48-Jährige wechsle Anfang
2019 ins Bundesfinanzministerium. Er lege zuvor sein 2014 errungenes
Mandat im Europaparlament nieder, teilte die Thüringer SPD am
Mittwoch mit. Neue Spitzenkandidatin für die Europawahl am 26. Mai
werde Thüringens Europa- und Kulturstaatssekretärin Babette Winter.

Von Weizsäcker übernehme im Finanzministerium in Berlin den Posten
als Chefökonom und Leiter der Grundsatzabteilung. Er war im September
auf einer Delegiertenversammlung der Sozialdemokraten in Erfurt mit
83,1 Prozent der Stimmen zum Thüringer Spitzenkandidaten gekürt
worden. Nach einem Vorschlag der SPD-Bundesspitze konnte der Physiker
und Volkswirtschaftler allerdings nicht mit einer aussichtsreichen
Listenplatz auf der Bundesliste rechnen. Damit war sein Wiedereinzug
ins Europaparlament zumindest gefährdet. Die Bundesliste der SPD für
die Europawahl solle am Wochenende aufgestellt werden.

Thüringens SPD-Landesvorsitzender Wolfgang Tiefensee bescheinigte von
Weizsäcker, dass er sich als Finanzpolitiker in Brüssel einen Namen
gemacht habe. Mit ihm habe Thüringen künftig einen wichtigen
Ansprechpartner im Bundesfinanzministerium.