Euro und britisches Pfund unter Druck - Verschobene Brexit-Abstimmung

10.12.2018 17:25

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Montag gemeinsam mit dem
Britischen Pfund unter Druck geraten. Am späten Nachmittag fiel die
Gemeinschaftswährung bis auf 1,1362 US-Dollar. Der Euro wurde wie
auch das Pfund von der Verschiebung der Brexit-Abstimmung im
britischen Parlament belastet. Die Europäische Zentralbank (EZB)
setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1425 (Freitag: 1,1371)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8753 (0,8794) Euro.

Die britische Regierungschefin Theresa May will die für Dienstagabend
vorgesehene Parlamentsabstimmung über die Brexit-Vereinbarung mit der
EU verschieben, wie sie am Montagnachmittag in London mitteilte.
Daraufhin verlor das Pfund zum US-Dollar wie auch zum Euro 1,5
Prozent an Wert.

Bankökonomen kommentierten, die Verschiebung der Parlamentsabstimmung
erzeuge Unsicherheit und verschrecke die Anleger. May kündigte zudem
an, nach Brüssel zu reisen, um mit der EU über die
Austrittsvereinbarung zu sprechen. Ein großes Problem für May ist die
geringe Zustimmung zu der von ihr mit der EU ausgehandelten
Brexit-Vereinbarung. Im Parlament hätte sie dafür aller Voraussicht
nach keine Mehrheit erhalten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,90245 (0,89085) britische Pfund, 128,79 (128,36)
japanische Yen und 1,1295 (1,1299) Schweizer Franken fest.