Krebsgefahr: EU-Parlament stimmt für neue Chemikalien-Limits im Job

11.12.2018 14:30

Brüssel (dpa) - Die Europäer sollen künftig an Arbeitsplätzen in de
r
Chemieindustrie, der Autobranche oder im Bergbau besser vor Krebs
geschützt werden. Das EU-Parlament stimmte am Dienstag mit großer
Mehrheit für eine Überarbeitung der EU-Richtlinie für Karzinogene und

Mutagene. Damit werden Grenzwerte für acht weitere krebsverdächtige
Stoffe eingeführt, darunter Dieselabgase. Krebs ist nach Angaben des
EU-Parlaments die häufigste Todesursache im Zusammenhang mit der
Arbeit.

Arbeitgeber müssen laut der EU-Richtlinie über Karzinogene und
Mutagene sicherstellen, dass ihre Beschäftigten am Arbeitsplatz den
verdächtigen Stoffen möglichst nicht ausgesetzt sind. Neu
hinzugekommen sind nun unter anderem polyzyklische aromatische
Kohlenwasserstoffe, die zum Beispiel bei der Herstellung von Papier,
Farbstoffen, Arzneien, Kunst- oder Klebstoffen sowie zur Reinigung
von Metallteilen verwendet werden, und eben Dieselabgase.

«In der Europäischen Union sind Millionen von Arbeitern Dieselabgasen
ausgesetzt», erklärte der Berichterstatter zu dem Thema im
EU-Parlament, Claude Rolin von der Europäischen Volkspartei. Mit der
überarbeiteten Richtlinie würden sie und andere besser geschützt. «
Es
ist inakzeptabel, dass Arbeiter ihr Leben verlieren, während sie
versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.»

Für einige der nun ergänzten Stoffe gibt es in Deutschland bereits
eigene Grenzwerte, nicht alle sind aber so streng wie die neuen
EU-Vorgaben. Formal muss nun noch der Rat der Mitgliedstaaten
zustimmen. Danach haben die Staaten zwei Jahre Zeit, um die neuen
Regeln umzusetzen. Derweil laufen schon Vorbereitungen auf weitere
Anpassungen der Richtlinie.