Gebhardt: Fristverlängerung beim Brexit vorstellbar

09.01.2019 10:32

Brüssel (dpa) - Die Vizepräsidentin des Europaparlaments hält eine
Fristverlängerung beim Brexit für denkbar, um einen ungeregelten
Austritt Großbritanniens aus der EU zu vermeiden. «Wenn es helfen
kann, warum nicht?», sagte Evelyne Gebhardt (SPD) im Radioprogramm
SWR Aktuell (Mittwoch). Vorstellen könne sie sich eine Verlängerung
um ein oder zwei Wochen, falls die britische Premierministerin
Theresa May diese Zeit zusätzlich brauche, um einen Brexit-Vertrag im
Unterhaus zur Abstimmung zu bringen.

Nachverhandlungen über die Inhalte des eigentlichen Brexit-Vertrags
schloss Gebhardt jedoch aus. Einzig bei den Verträgen über die
künftige Zusammenarbeit seien Zugeständnisse denkbar. «Da können wi
r
gerne noch einmal schauen, wie wir mit Formulierungen weiterhelfen
können.»

Dass es auch im Falle eines Nicht-Zustandekommens eines
Brexit-Vertrags der Zustimmung des britischen Parlaments bedarf,
begrüßte Gebhardt. «Das ist der Moment, wo ich dann sage: Vielleicht

wird es den Brexit gar nicht geben», sagte sie: «Am besten wäre es,
es gäbe gar keinen Brexit.»