Eurokurs fällt nach kräftigem Anstieg

11.01.2019 16:32

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Freitag deutlich
gefallen. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,1473
US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs noch auf 1,1533 (Donnerstag: 1,1535) US-Dollar
festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8671 (0,8669) Euro gekostet.

Für die starke Abwärtsbewegung machten Marktbeobachter technische
Gründe verantwortlich. Der Kurs habe es nicht geschafft, dauerhaft
über eine charttechnisch wichtige Marke zu steigen. Dadurch habe die
Käufer der Mut verlassen, was Händlern zufolge starke Verkäufe
auslöste.

In den vergangenen Tagen hatte der Eurokurs noch durch einen
geschwächten Dollar Auftrieb erhalten. Mehrere Vertreter der
US-Notenbank Fed hatten sich für ein vorsichtigeres Vorgehen bei der
Erhöhung der Leitzinsen ausgesprochen. So hatte der
US-Notenbankvorsitzende Jerome Powell am Vortag seine zurückhaltende
Geldpolitik bekräftigt. In der Nacht hatte sich auch der
stellvertretende Fed-Vorsitzende Richard Clarida dementsprechend
geäußert.

Am Mittag sorgten Nachrichten zum Austritt Großbritanniens aus der
Europäischen Union für Bewegung am Devisenmarkt. Ein Bericht über
eine mögliche Verschiebung des Brexit über den angesetzten
Austrittstermin am 29. März hinaus gab dem Eurokurs wie dem
britischen Pfund einen Schub. Die Kurse pendelten sich aber schnell
wieder ein, da die Regierung entsprechende Absichten bestritt. Am
Dienstag kommender Woche wollen die Parlamentarier über den
Austrittsvertrag abstimmen. Premierministerin Theresa May hatte die
Abstimmung zuvor wegen einer sich abzeichnenden Ablehnung des
Vertrags verschoben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,90015 (0,90423) britische Pfund, 124,91 (124,70)
japanische Yen und 1,1327 (1,1276) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1288,88 Dollar
gehandelt. Das waren 2,31 Dollar weniger als am Vortag.