Brexit-Entscheidung: Industrie befürchtet mehr Kosten und Bürokratie

16.01.2019 11:10

Halle (dpa/sa) - Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt ist nach dem
gescheiterten Brexit-Deal im britischen Parlament in Sorge. Allein 20
Prozent der Industrieunternehmen im Süden des Landes machten
Geschäfte mit Großbritannien, teilte die Industrie- und Handelskammer
Halle-Dessau (IHK) am Mittwoch mit. Laut einer Umfrage unter rund 700
Firmen befürchten die Industrieunternehmen bei einem ungeregelten
Brexit vor allem höhere Kosten im Exportgeschäft, mehr Bürokratie
sowie logistische Probleme. Sachsen-Anhalt liefert zum Beispiel
chemische und pharmazeutische Produkte nach Großbritannien.

Das britische Parlament hatte am Dienstag das zwischen Brüssel und
London ausgehandelte Brexit-Abkommen abgelehnt. Großbritannien will
die Europäische Union bereits am 29. März verlassen. Gibt es bis
dahin keine Einigung, droht ein Austritt aus der Staatengemeinschaft
ohne Abkommen. Für diesen Fall wird mit chaotischen Folgen für die
Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche gerechnet.