Australiens Premier sieht keine großen Brexit-Gefahren

16.01.2019 11:16

Canberra (dpa) - Australiens Premierminister Scott Morrison sieht
nach eigenen Worten durch das Scheitern des Brexit-Abkommens im
britischen Parlament keine großen Gefahren für die Handelsbeziehungen
seines Landes zu Europa. Australien habe bereits gleich nach der
Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union
damit begonnen, den Zugang zu den Märkten in Großbritannien und der
EU zu gewährleisten, sagte Morrison am Mittwoch bei einem Besuch im
Pazifikstaat Vanuatu.

Die Australier könnten sich darauf verlassen, dass sie trotz unklarer
Aussichten «von ruhiger Hand» geführt würden, versicherte Morrison

seinen Landsleuten. Zudem seien die unmittelbaren wirtschaftlichen
Auswirkungen des Brexits auf Australien begrenzt. Es gebe jedoch
«Unsicherheiten» im Welthandel, weshalb es wichtig sei, dass
Australien eine klare Finanzpolitik betreibe. Das britische frühere
Kolonialgebiet und Großbritannien verbinden seit jeher besondere
Beziehungen. Queen Elizabeth II. ist dort auch immer noch
Staatsoberhaupt.

In Australien stehen demnächst Wahlen an. Spätestens im Mai muss ein
neues Parlament gewählt werden. Die liberal-konservative Partei von
Premier Morrison liegt in den Umfragen hinter der
sozialdemokratischen Opposition zurück. Oppositionsführer Bill
Shorten sagte: «Wir müssen jetzt sicherstellen, dass wir gute
Beziehungen zu Europa haben und auch zu Großbritannien.»