EU führt dauerhaft eigene Schutzzölle auf Stahlprodukte ein

16.01.2019 15:59

Brüssel (dpa) - Die EU führt dauerhaft Sonderabgaben auf
Stahlprodukte ein, um europäische Hersteller vor schwerwiegenden
Marktverzerrungen durch die neuen US-Zölle zu schützen. Wie die
EU-Kommission am Mittwoch mitteilte, stimmten die Mitgliedstaaten
einem entsprechenden Plan jetzt zu. Er kann damit wie geplant Anfang
Februar umgesetzt werden. Die Regelungen sollen vorerst bis Juli 2021
gelten.

Auf vorläufiger Basis erhebt die EU die Sonderabgaben bereits seit
dem vergangenen Sommer. Sie umfassen einen Zusatzzollsatz in Höhe von
25 Prozent auf Importe, die wegen der US-Zölle zusätzlich in die EU
kommen. An der Verzollung der traditionellen Stahl-Importmengen
ändert sich nichts. Sie werden von der EU als die Durchschnittsmengen
der vergangenen drei Jahre definiert.

Der europäische Fahrzeugherstellerverband Acea kritisierte die nun
beschlossene Maßnahme als schädlich für seine Mitgliedunternehmen.
«Diese Schutzmaßnahmen stellen ein reales Risiko für die
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Autobauer dar», kommentierte
Generalsekretär Erik Jonnaert am Mittwoch.

Die US-Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte waren im
vergangenen Frühjahr eingeführt worden. Präsident Donald Trump
begründete sie «mit nationalen Sicherheitsinteressen». Die EU hält

das aber für unglaubwürdig und geht davon aus, dass es darum geht,
die US-Wirtschaft vor unerwünschter Konkurrenz zu schützen.