Deutsche Arbeitgeber: EU muss Großbritannien nun Zeit geben

16.01.2019 16:01

Berlin (dpa) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat nach dem
Scheitern des Brexit-Abkommens im britischen Parlament vor einem
ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der EU gewarnt. «Die EU ist
gut beraten, dem Vereinigten Königreich die Zeit einzuräumen, die
erforderlich ist, zu einer Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung und im
Parlament zu kommen», sagte Kramer am Mittwoch der Deutschen
Presse-Agentur. «Fest steht aber auch: Eine Neufassung des
Austrittsvertrags steht nicht zur Disposition.»

Das Abstimmungsergebnis im Unterhaus zeige in aller Deutlichkeit,
dass in der Brexit-Frage die britische Regierung in keine Richtung
eine Mehrheit im Parlament habe. »Das Parlament selbst ist sich
ausschließlich einig in der Ablehnung des jetzigen
Austrittsvertrags.» Um einen ungeordneten Brexit zu vermeiden, sei
daher aus britischer wie aus europäischer Sicht eine Denkpause
dringend erforderlich. Kramer fügte hinzu: «Ich wünsche dem
Vereinigten Königreich, dass es angesichts der eigenen Zerrissenheit
in dieser Frage den Wert eines streitbaren, aber vereinten Europas
erkennt.»