«Sagt uns endlich, was ihr erreichen wollt» - Eine Krise in Zitaten

16.01.2019 17:06

London (dpa) - Das Parlament in London hat den Brexit-Vertrag von
Premierministerin Theresa Mays mit der EU gekippt und damit die
aktuelle Krise weiter vertieft. Was nun? Eine Sammlung von Stimmen:

«Wir wollen den Schaden - es wird in jedem Fall einen Schaden geben
durch den Austritt Großbritanniens - so klein wie möglich halten.
Deshalb werden wir natürlich versuchen, eine geordnete Lösung weiter
zu finden.»
(Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in Berlin über einen
möglichen ungeordneten Brexit)

«Die Zeit der Spielchen ist jetzt vorbei.»
(Außenminister Heiko Maas, SPD, im Deutschlandfunk)

«Bitte, bitte, bitte, sagt uns endlich, was ihr erreichen wollt.»
(Manfred Weber, CSU, Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, an
das britische Parlament)

«Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nichts, was die EU noch tun könnte.»

(Der Sprecher von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker,
Margaritis Schinas, in Brüssel)

«Es würden alle in Europa verlieren.»
(Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, CDU, im
ZDF-«Morgenmagazin» über die Folgen eines ungeregelten Brexits)

«Das, was jetzt passiert, ist das totale Chaos und die totale
Unregierbarkeit Großbritanniens. Wir würden und wollten die Briten
immer bei uns halten.»
(Der designierte CSU-Chef Markus Söder auf einer Fraktionsklausur im
oberfränkischen Kloster Banz)

«Wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass es jetzt zu einem

harten Brexit kommt.»
(Katarina Barley, SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, in
Berlin)

«Ein geordneter Austritt bleibt in den nächsten Wochen unsere
absolute Priorität.»
(EU-Chefunterhändler Michel Barnier im Europaparlament)

«Er ist nicht neu verhandelbar.»
(Der französische Regierungssprecher Benjamin Griveaux in Paris über
den zwischen den 27 EU-Ländern und London ausgehandelten
Brexit-Vertrag)

«Diese Regierung hat unser Land im Stich gelassen, sie kann nicht
regieren.»
(Der britische Oppositionschef Jeremy Corbyn bei der Debatte über den
Misstrauensantrag gegen die Regierung von Premierministerin Theresa
May)

«Premierministerin, würden Sie bitte einfach gehen?»
(Pete Wishart von der Schottischen Nationalpartei)

«Das Schlechteste, was wir machen können»
(Premierministerin Theresa May über eine mögliche Neuwahl)

«Ich bereue es nicht, das Referendum ausgerufen zu haben.»
(Ex-Premierminister David Cameron in der BBC über das von ihm
ausgerufene Brexit-Referendum im Jahr 2016)