Preise für chinesische E-Bikes könnten wegen Sonderzöllen steigen

18.01.2019 16:47

Brüssel (dpa) - Billige chinesische Elektroräder könnten wegen neuer

Sonderzölle in Europa teurer werden. Die nun dauerhaft verhängten
Zölle von bis zu 79,3 Prozent traten am Freitag in Kraft. Der
europäische Herstellerverband EBMA begrüßte dies. Er wirft
chinesischen Anbietern Marktverzerrung mit Dumpingpreisen vor.
Importeure chinesischer Räder zeigten sich enttäuscht. Das werde den
Wettbewerb einschränken und die Preise in die Höhe treiben, erklärte

ihr Verband LEVA-EU.

Fahrräder mit kleinem Elektromotor werden in Europa immer beliebter.
Über Jahre stieg dabei der chinesische Marktanteil stark. Von fast
Null im Jahr 2010 wuchs die Zahl chinesischer Importräder bis 2017
auf 800 000 Stück. Die EBMA legte 2017 bei der EU-Kommission
Beschwerde ein, weil sie Subventionen hinter den Billigrädern aus
China vermutete. Diese kosteten damals nach Verbandsangaben teils nur
halb so viel wie europäische.

Die EU-Kommission kam nach einer Untersuchung des Markts zu dem
Schluss, dass Räder unterhalb der hiesigen Produktionskosten verkauft
wurden. Bereits im Juli 2018 verhängte die Brüsseler Behörde deshalb

vorläufig Anti-Dumping-Zölle; nun wurden sie per Verordnung endgültig

eingeführt. Demnach gelten je nach Hersteller unterschiedliche Sätze
von 18,8 bis 79,3 Prozent.

Die europäischen Hersteller betonen, nun würden 90 000 Jobs in der EU

vor unfairem Wettbewerb geschützt. Schon die vorläufigen Maßnahmen
hätten dazu geführt, dass die Zahl der importierten China-Räder 2018

von 100 000 auf weniger als 15 000 pro Monat gesunken sei.