Streit um Gas-Pipeline: Frankreich bestätigt Widerspruch zu Berlin

07.02.2019 17:25

Paris (dpa) - Im Streit um die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 stellt
sich Frankreich gegen Deutschland. Wie das französische
Außenministerium am Donnerstag in Paris mitteilte, unterstützt
Frankreich eine Änderung der EU-Richtlinie, das es der EU-Kommission
ermöglichen soll, das Pipeline-Projekt deutlich strenger zu
regulieren. Berlin lehnt das neue Gesetz hingegen strikt ab.

Es liefen aber noch Verhandlungen über eine mögliche Änderung des
Textes, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Zuerst hatte die
«Süddeutsche Zeitung» über den Streit zwischen Berlin und Paris
berichtet.

Durch die 1200 Kilometer lange Leitung soll russisches Gas nach
Europa strömen, die Rohre in der Ostsee sind bereits zu einem Viertel
verlegt. Vor allem die USA, aber auch osteuropäische Staaten sehen
das Milliardenprojekt kritisch.

Konkret geht es in Brüssel um eine Änderung der EU-Gasrichtlinie.
Zusätzliche Auflagen könnten das umstrittene Pipeline-Projekt weniger
profitabel oder sogar unwirtschaftlich machen, hatte es geheißen.

Die geplante Änderung der Richtlinie sieht eine Trennung der
unternehmerischen Verantwortung von Gaslieferung und Netzbetrieb vor.
Bei Nord Stream 2 liegt beides in der Hand des russischen
Energiekonzerns Gazprom. Über das Gesetz soll am Freitag in Brüssel
verhandelt werden.