EU-Kommissar: Urheberrecht stärkt normale Internet-Nutzer

14.02.2019 13:52

Brüssel (dpa) - Das neue Urheberrecht stärkt aus Sicht der
EU-Kommission auch die Rechte normaler Internet-Nutzer. «Sie können
ohne Furcht vor Strafe hochladen», sagte Vizepräsident Andrus Ansip
am Donnerstag in Brüssel. Denn nicht die Nutzer, sondern die
Plattformen müssten auf die Einhaltung von Urheberrechten achten.
Kritiker hatten dagegen gewarnt, das neue Regelwerk könne das Ende
des Internet bedeuten, wie wir es kennen. Sie befürchten, dass
Plattformbetreiber gezwungen werden, Inhalte automatisiert zu filtern
und dabei auch legale Inhalte blockiert würden.

Verleger, Autoren und Musiker bekämen eine bessere
Verhandlungsposition gegenüber Plattformen und Suchmaschinen, um für
ihre Werke besser entlohnt zu werden, betonte Ansip. «Es geht um
faire Bezahlung.» Qualitätsmedien würden damit gestärkt. Die
Neuregelung werde zwar nicht alle Probleme herkömmlicher Verleger
lösen. «Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.»

Insgesamt sei das Urheberrecht nun fit für das Internet-Zeitalter.
«Die Verhandlungen waren schwierig, aber was am Ende zählt ist, dass
wir ein faires und ausgewogenes Ergebnis haben, das für ein digitales
Europa passt», meinte Ansip.

Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich am
Mittwoch auf die Reform geeinigt. Demnach müssen Suchmaschinen wie
Google für das Anzeigen von Artikel-Ausschnitten etwa auf den
Google-News-Seiten künftig Geld an die Verlage zahlen.

Zudem müssen Plattformen wie YouTube alles ihnen Mögliche tun, um
Urheberrechtsverletzungen zu verhindern. Geschützte Werke müssten
demnach lizenziert werden, bevor sie auf den Plattformen landen -
oder dürften nicht hochgeladen werden.