EU-Parlament pocht auf mehr Kontrollen bei Tiertransporten

14.02.2019 14:06

Straßburg (dpa) - Angesichts oftmals quälender und langer
Tiertransporte in Europa will das EU-Parlament bessere Kontrollen und
härtere Strafen bei Rechtsverstößen durchsetzen. Eine entsprechende
Entschließung nahmen die Abgeordneten in Straßburg am Donnerstag mit
großer Mehrheit an.

Jährlich werden mehrere Millionen Tiere in der EU transportiert - per
Zug, Lastwagen oder Schiff. Die Kontrolle dieser Transporte liegt in
der Verantwortung der EU-Staaten. Die geltende EU-Verordnung, die
Tiere vor unnötigem Stress und Leid bewahren soll, werde aber
unzureichend umgesetzt, bemängeln Abgeordnete und
Tierschutzorganisationen. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, die
zurückgelegten Strecken seien viel zu lang. Viele Transporter würden
überladen, die Pausenzeiten oft nicht eingehalten. Außerdem würden
Tiere auch bei zu hohen Temperaturen transportiert oder gar
misshandelt.

In dem zur Abstimmung stehenden Papier wird nun gefordert, dass die
Tiere künftig so wenig Zeit wie möglich in den Transportern
verbringen müssen. Weiterhin wird auf mehr unangekündigte Kontrollen
und den Einsatz moderner Ortungstechnologien gepocht. Die
Entschließung ist rechtlich nicht bindend. Sie dürfte aber den Druck
auf die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten erhöhen, mehr für den
Schutz der transportierten Tiere zu tun.