Tierschutz: Kreise in Schleswig-Holstein verbieten Rinder-Exporte

15.02.2019 16:05

Kiel (dpa) - Wegen des Verdachts der Tierquälerei haben zwei
Landkreise in Schleswig-Holstein den Transport von Rindern in 14
Länder außerhalb der Europäischen Union verboten. «Wenn Tieren vor

der Tötung die Augen ausgestochen und Sehnen durchgeschnitten werden,
damit sie sich nicht wehren können, ist das mit unserem
tierärztlichen Ethos nicht vereinbar», sagte Manuela Freitag,
Leiterin der Veterinäraufsicht des Kreises Rendsburg-Eckernförde.

Hintergrund sind mehrere Berichte über tierquälerische Transporte.
Betroffen von dem Exportverbot sind die Türkei, Jemen, Libanon,
Marokko, Algerien, Ägypten, Aserbaidschan, Syrien, Jordanien,
Kasachstan, Kirgistan Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.
Nicht betroffen sind Tiertransporte innerhalb Deutschlands oder
innerhalb der EU.

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde habe sich an das
Landwirtschaftsministerium gewandt, eine Regelung für ganz
Schleswig-Holstein zu erlassen, sagte Freitag. «Notwendig wäre aber
eine bundesweite Regelung und zudem auf Ebene der Europäischen
Union.» Der Kreis hat seit Donnerstag ein 14-tägiges Exportverbot
erlassen. Darüber hatten zuvor mehrere Medien berichtet.