Litauen wirft EU-Partnern im Umgang mit Russland Naivität vor

18.02.2019 01:00

Berlin (dpa) - Litauen hat seine EU-Partner aufgefordert, mehr gegen
russische Propaganda zu tun. «Europa muss sich gegen den
Informationskrieg aus Russland stärker wappnen», sagte Litauens
Außenminister Linas Linkevicius der «Neuen Osnabrücker Zeitung»
(Montag). Manche EU-Partner seien gegenüber der russischen Politik zu
«naiv». Im Westen werde «die informative Einflussnahme Russlands
immer noch unterschätzt. Lügen sind nicht einfach eine andere
Variante von Wahrheit, richtig und weitreichend eingesetzt, sind
Lügen eine starke Waffe», sagte er und fügte hinzu: «Das massive
Misstrauen der Deutschen in die USA ist auch ein Erfolg russischer
Propaganda und Gehirnwäsche, die über vielerlei Kanäle stattfindet.
»

Es wäre naiv zu glauben, «dass nur osteuropäische Staaten direkter
oder indirekter Einflussnahme aus Moskau ausgesetzt wären», sagte
Linkevicius. Die Menschen in seiner Heimat seien da realistischer.
Linkevicius sprach sich dafür aus, an einer robusten Sanktionspolitik
gegenüber Russland festzuhalten. «Wer nichts tut, wer keine klare
Haltung gegenüber Russland hat, der provoziert ein Verhalten, das zu
immer neuen Verwicklungen führt», sagte er.