Söder kritisiert drohende US-Zölle: «Verstoß gegen fairen Welthande l»

18.02.2019 02:00

München (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die

drohenden US-Zölle auf europäische Autos scharf kritisiert und die
Europäische Union im Fall der Fälle zu Gegenmaßnahmen aufgerufen.
«Die Argumente aus den USA sind absurd: Deutsche Autos sind keine
Bedrohung der nationalen Sicherheit, sondern stärken den
Automobilstandort USA», sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in
München. «Einen solchen Vorwand zu nutzen, um Zölle erheben zu
wollen, verstößt klar gegen die Regeln des fairen Welthandels.»

«Natürlich würde dieser Schritt die deutsche Wirtschaft schwer
belasten», sagte Söder und betonte: «Die Europäische Union müsste

hier dann konsequent reagieren - das ist die Aufgabe der Kommission.»
Tatsächlich hat die EU hat bereits deutlich gemacht, dass sie auf
neue US-Zölle mit Vergeltungszöllen reagieren würde. In der
«Augsburger Allgemeinen» (Montag) äußerte sich Söder ähnlich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Wochenende kritisiert,
dass die US-Regierung europäische Fahrzeuge offensichtlich als
Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA einstufen wolle. Das
gäbe US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit, neue Sonderzölle
einzuführen. Besonders davon betroffen wären auch die deutschen
Hersteller - von denen mit BMW und Audi zwei maßgebliche in Bayern
sitzen. Söder wies die US-Argumentation klar zurück und betonte: «Das

weltweit größte BMW-Werk und zahlreiche Zulieferbetriebe sichern
hunderttausende Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten.»