Zahl der Asylbewerber in der EU fällt 2018 auf Vorkrisen-Niveau

14.03.2019 13:40

Luxemburg (dpa) - Die Anzahl der Asylanträge in der EU ist im
vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen und auf das Niveau von vor
dem großen Flüchtlingszuzug 2015 gefallen. Wie die Statistikbehörde
Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte, stellten 580 800
Menschen erstmals einen Antrag auf internationalen Schutz. Das seien
elf Prozent weniger gewesen als im Vorjahr und sei dem Niveau von
2014 vergleichbar.

Gut ein Viertel aller Anträge (161 900) ging bei deutschen Behörden
ein. Das sind EU-weit mit Abstand die meisten. Im Verhältnis zur
Bevölkerungsgröße ist Deutschland aber längst nicht Spitzenreiter.

Hier liegt Zypern (8805 Bewerber je eine Million Einwohner) vorn,
gefolgt von Griechenland (6051). In Deutschland sind es 1954 Bewerber
pro Million. Die wenigsten Anträge auf internationalen Schutz im
Verhältnis zur Bevölkerungsgröße wurden in der Slowakei (28), in
Polen (63) und in Ungarn (65) gestellt.

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl der Asylanträge in
Deutschland um 18 Prozent zurück. Insgesamt stellten in der
Bundesrepublik 36 000 Menschen erstmals einen Antrag auf
internationalen Schutz. In Zypern (+70 Prozent) und Spanien (+60
Prozent) war die Entwicklung entgegengesetzt.

Der größte Teil der Asylbewerber kam wie seit 2013 in jedem Jahr aus
Syrien. Unter den Asylbewerbern waren 2018 rund 80 900 Syrer, fast
die Hälfte von ihnen wurde in Deutschland registriert. Die
zweitgrößte Gruppe waren Afghanen (41 000), gefolgt von Irakern
(39 600).

Ende Dezember stapelten sich in der EU noch 876 000 unbearbeitete
Asylanträge auf den Schreibtischen der Sachbearbeiter. Fast die
Hälfte (44 Prozent) davon lag in Deutschland.