Söder sieht EVP-Streit mit Orban nach Entschuldigung nicht geklärt

14.03.2019 17:02

Berlin/Budapest (dpa) - CSU-Chef Markus Söder sieht die Probleme in
der EVP mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban nach
dessen Entschuldigung noch nicht als geklärt. «Sich für
Formulierungen zu entschuldigen, ist ein wichtiges Signal. Wir
sollten immer versuchen, Brücken zu bauen und Spaltungen zu
verhindern. Aber die EVP ist eine Wertefamilie. Und Werte sind nicht
verhandelbar», sagte Söder am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur
in München. Orban müsse daher entscheiden, wohin ihn sein Weg führe.


«Das muss dann aber auch langfristig geklärt werden. Es macht keinen
Sinn, dass wir jede Woche neue Debatten darüber führen», betonte
Söder. Es gehe ja nicht nur um die Sicht Orbans. Auch bei den anderen
EVP-Partnern müsse wieder dauerhaft neues Vertrauen wachsen.

Orban hatte die Mitglieder der Europäischen Volkspartei EVP um
Entschuldigung dafür gebeten, sie als «nützliche Idioten» bezeichne
t
zu haben. In der EVP gibt es Bestrebungen, Orbans Partei Fidesz aus
der EVP auszuschließen. In einem Interview der «Welt am Sonntag»
hatte Orban seine Kritiker als «nützliche Idioten» bezeichnet, die
das Geschäft der Linken und Liberalen betreiben würden. Orban steht
innerhalb der EVP unter Druck, auch seit er Kommissionschef
Jean-Claude Juncker mit einer Plakatkampagne angegriffen hatte.