Europaparlament stimmt für verpflichtende Hightech-Fahrhilfen

16.04.2019 14:34

Straßburg (dpa) - Das Europaparlament hat die Pläne für neue
verpflichtende Sicherheitssysteme für Autos gebilligt. Das am
Dienstag abgestimmte Gesetzgebungsprojekt sieht vor, Herstellern von
Mai 2022 an vorzuschreiben, Alkohol-Wegfahrsperren und Sensoren zur
Müdigkeitserkennung einzubauen. Zudem sollen zum Beispiel Kameras und
Messfühler zum Rückwärtsfahren sowie Datenrekorder für Unfälle
installiert werden - ähnlich den Blackboxes in Flugzeugen.

Auf die Einführung der neuen Regeln, die auch den Weg zum autonomen
Fahren ebnen sollen, hatten sich zuvor Unterhändler des
Europaparlaments und der EU-Staaten geeinigt. Nun muss abschließend
noch einmal der EU-Ministerrat zustimmen.

Auch für Lastwagenbauer werden die neuen Regeln relevant sein. Sie
müssen künftig Abbiege-Assistenten und Sensorsysteme einbauen, die
vor allem schutzbedürftigere Verkehrsteilnehmer neben den Fahrzeugen
erkennen sollen. Außerdem sind verpflichtende Reifendruck-Messsysteme
sowie ein verändertes Fahrzeugdesign für bessere Sicht der Fahrer
vorgesehen.

Im Jahr 2018 kamen der EU-Kommission zufolge rund 25 100 Menschen auf
Europas Straßen ums Leben. Die Brüsseler Behörde hatte den Vorschlag

für Hightech-Fahrhilfen im vergangenen Jahr vorgelegt. Aus ihrer
Sicht könnten nun bis zum Jahr 2038 rund 25 000 Verkehrstote und
140 000 schwere Verletzungen vermieden werden. Die Behörde führt 90
Prozent aller Unfälle auf menschliches Versagen zurück. Mit den
Gesetzesänderungen soll nun auch der Weg in eine fahrerlose Zukunft
geebnet werden.