Europaparlament stimmt Stärkung von Verbraucherrechten zu

17.04.2019 14:52

Straßburg (dpa) - Das Europaparlament hat sich für mehr
Verbraucherrechte ausgesprochen. Die Abgeordneten stimmten am
Mittwoch in Straßburg mit großer Mehrheit einer Einigung zu, die
Unterhändler Anfang des Monats mit den EU-Staaten erzielt hatten. Der
europäische Verbraucherschutzverband Beuc begrüßte das Votum.
«Behörden werden mehr Zähne haben, um Verbraucher zu schützen», s
agte
Generaldirektorin Monique Goyens. Bislang würden Verbraucherrechte
nur schlecht durchgesetzt.

Die Änderungen sehen unter anderem vor, dass Unternehmen, die ihre
Kunden betrügen, künftig höhere Strafen fürchten müssen. Bei
weitreichenden unlauteren Geschäftspraktiken sollen mindestens vier
Prozent des Jahresumsatzes im jeweiligen Land fällig werden können.
Bislang hatten die nationalen Verbraucherschutzbehörden in derlei
Fällen vergleichsweise wenig Schlagkraft.

Darüber hinaus sollen doppelte Qualitätsstandards von Produkten in
Europa verboten werden. Kunden, die auf Online-Marktplätzen
einkaufen, sollen zudem besser darüber informiert werden, ob sie
Geschäfte mit einem Händler oder einer Privatperson machen.

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten, müssen die EU-Staaten noch
zustimmen. Anschließend haben die Länder zwei Jahre Zeit, die
Vorgaben in nationales Recht umzusetzen.