Mehr Schutz vor Betrug bei Online-Geschäften

17.04.2019 16:34

Das EU-Parlament schärft einige Details im Verbraucherschutz nach.
Auch die berüchtigten Fischstäbchen mit weniger Fisch in Osteuropa
sollen der Vergangenheit angehören.

Straßburg (dpa) - Die Europäer sollen besser vor Betrügereien im
Onlinehandel und vor riskanten Stoffen in Lebensmitteln geschützt
werden. Das Europaparlament billigte am Mittwoch mehrere
Gesetzesvorlagen, die den Verbraucherschutz voranbringen sollen.

So werden zum einen höhere Strafen für Unternehmen festgelegt, die im
Onlinehandel ihre Kunden betrügen. Bei weitreichenden unlauteren
Geschäftspraktiken sollen mindestens vier Prozent des Jahresumsatzes
im jeweiligen Land fällig werden können. Bisher haben nationale
Verbraucherschutzbehörden in derlei Fällen vergleichsweise wenig
Schlagkraft. Der europäische Verbraucherschutzverband Beuc begrüßte,

dass sich das nun ändern soll.

Darüber hinaus sollen doppelte Qualitätsstandards von Produkten in
Europa verboten werden - also etwa minderwertige Lebensmittel wie
Fischstäbchen mit weniger Fisch in Osteuropa. Kunden, die auf
Online-Marktplätzen einkaufen, sollen zudem besser darüber informiert
werden, ob sie Geschäfte mit einem Händler oder einer Privatperson
machen. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten, müssen die EU-Staaten
noch zustimmen. Diese sollen die Vorgaben dann binnen zwei Jahren in
nationales Recht umzusetzen.

Eine andere Vorlage reagiert auf die Aufregung um den
Unkrautvernichter Glyphosat: Vor der Zulassung von Chemikalien, die
in der Nahrungskette landen könnten, sollen Unternehmen keine für sie
ungünstigen Studien zurückhalten dürfen. Dafür wird ein europäisc
hes
Register aller in Auftrag gegebene Studien geschaffen. Die
Europäische Lebensmittelbehörde EFSA erhält das Recht, Studien zur
Prüfung zu veröffentlichen.