Parteien setzen trotz sozialer Medien auf mehr Großflächenplakate

18.04.2019 05:10

Für den Europawahlkampf stellen die Parteien in Nordrhein-Westfalen
wieder große Wahlplakate auf. Doch ist diese Art der Werbung bei den
Möglichkeiten durch Facebook, Twitter und Co. eigentlich noch
gefragt?

Düsseldorf (dpa/lnw) - Trotz der wachsenden Bedeutung sozialer Medien
setzen die Parteien in Nordrhein-Westfalen im Europawahlkampf stärker
auf Großflächenplakate als bei vorherigen Wahlen. Eine Rekordzahl von
1200 dieser Plakate haben die Grünen vor der Europawahl am 26. Mai
nach eigenen Angaben in NRW aufgestellt - mehr als bei den Landtags-
und Bundestagswahlen 2017 (jeweils 1000 Großflächen).

Normalerweise sei die Mobilisierung bei diesen Wahlen in den
Kreisverbänden höher als bei einer Europawahl, sagte ein Sprecher der
NRW-Grünen der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Themenplakate
gebe es etwa zum Artensterben, zum sozialen Europa oder zur
deutlichen Absage an Rechtsradikale und Populisten.

Die FDP stellt zwar etwas weniger große Plakate auf als bei Landtags-
und Bundestagswahlen, dafür mit mehr 1000 aber eine deutlich höhere
Zahl als bei der letzten Europawahl im Jahr 2014, wie ein Sprecher
der Liberalen sagte. «Neben den sozialen Medien sind die Großflächen

ein Schwerpunkt der Wahlkampagne.» Auch die anderen Parteien setzen
ihren Angaben zufolge verstärkt auf Wahlwerbung im Internet.

Die Sozialdemokraten erhöhen die Zahl der Großflächenplakate im
Vergleich zum letzten EU-Urnengang ebenfalls. 2820 seien es in diesem
Jahr - rund 200 mehr als 2014, sagte eine Parteisprecherin. Die
Partei sehe die Wahl als richtungsweisend für die Zukunft der EU an.

Rund 350 Großflächenplakate stellt die NRW-Linke auf - auch das sei
mehr als vor den Wahlen der vergangenen Jahre, hieß es. Die CDU
betreibt bei den Plakaten nach Aussage eines Sprechers einen
ähnlichen Aufwand wie bei der Europawahl 2014.