Theo Waigel setzt auf Europafreunde

20.04.2019 01:00

München (dpa) - Rund einen Monat vor der Europawahl sieht der
CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel die Entwicklung gelassen und
optimistisch. «Populisten hat es immer gegeben. Auch in den 1950er
Jahren. Krisen hat es immer gegeben, auch in den letzten Jahren»,
sagte der frühere Bundesfinanzminister dem Bayerischen Rundfunk (BR).
«Ich bin sicher, die europafreundlichen Kräfte werden auch künftig
die Oberhand haben.» Vom 23. bis 26. Mai wird ein neues
Europaparlament gewählt. Dabei werden Zugewinne der Rechtspopulisten
erwartet.

Die Unionsparteien ermahnte Waigel, mehr auf Umweltschützer zu hören.
Im Zielkonflikt zwischen Umweltschutz und Wirtschaft habe das
Überleben der Schöpfung «die absolute Priorität», sagte Waigel.

Waigel hat die deutsche und europäische Geschichte in besonderer
Weise geprägt. Als Bundesfinanzminister in der Regierung von Helmut
Kohl (CDU) schlug er 1995 den Namen Euro für die gemeinsame
europäische Währung vor - und hieß fortan «Mister Euro». Am
Ostermontag (22. April) wird er 80 Jahre alt.