Weber zu FPÖ-Skandal in Österreich: Populisten sind keine Lösung

18.05.2019 15:11

Zagreb (dpa) - Der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei
(EVP), Manfred Weber, sieht sich durch die jüngsten Entwicklungen in
Österreich in seinem Kurs der Abgrenzung gegen Rechtspopulisten
bestätigt. «Ich habe es schon lange und viele Male gesagt (...),
linke und rechte Extremisten und Populisten sind keine Lösung»,
erklärte er am Samstag in Zagreb.

Der CSU-Politiker nimmt am selben Abend zusammen mit Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) an eine Wahlkampfveranstaltung der EVP und ihrer
kroatischen Mitgliedspartei HDZ (Kroatische Demokratische
Gemeinschaft) teil.

Konkreter wollte sich Weber zum Rücktritt des österreichischen
Vizekanzlers und FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache nicht äußern.
Weber sprach in der Altstadt von Zagreb zu Journalisten. Zusammen mit
dem kroatischen Ministerpräsidenten und HDZ-Chef Andrej Plenkovic
besichtigte er ein 440 Quadratmeter großes Wahlplakat der EVP.

Strache hatte bei einem Treffen mit einer angeblich schwerreichen
Investorin auf Ibiza erklärt, er würde ihr im Gegenzug für
Wahlkampfhilfe öffentliche Aufträge zuschanzen, sollte die FPÖ an die

Macht kommen. Nachdem ein Video von dem Treffen Medien zugespielt
wurde, trat er zurück. Der Wiener FPÖ-Koalitionspartner ÖVP gehört

der EVP an. Die EVP und ihr Spitzenkandidat Weber sehen sich jetzt
der Forderung ausgesetzt, in Europa keine Koalitionen mit rechten
Parteien wie der FPÖ zu akzeptieren.