Mehr als 16 000 Migranten auf den Inseln des Ostägäis

07.06.2019 15:41

Athen (dpa) - Der Flüchtlingszustrom in der Ägäis dauert ungeachtet
der EU-Vereinbarung mit der Türkei an. Die Zahl der Menschen, die in
den Registrierlagern (sogenannte Hotspots) auf den griechischen
Inseln ausharren, stieg Anfang Juni wieder auf mehr als 16 000. Dies
teilte das griechische Migrationsministerium am Freitag mit.

Anfang des Jahres war die Zahl der Migranten in diesen Lagern auf
etwa 14 400 zurückgegangen. Es gebe zwar keinen Ansturm (von
Migranten); ihre Zahl steige aber konstant, hieß es aus Kreisen der
Küstenwache in der Hafenstadt Piräus. 

In den vergangenen zwei Wochen hatten Hunderte Migranten aus der
Türkei zu diesen Inseln übergesetzt. Vor allem die Auffanglager auf
Samos und Lesbos sind überfüllt, die Zustände dort menschenunwürdig
,
wie Flüchtlingshilfsorganisationen immer wieder kritisieren. Auf
Samos leben im und um das Lager bei dem Hauptort Vathy mit einer
Aufnahmekapazität von etwa 650 Menschen knapp 3500 Migranten. 

Der im März 2016 geschlossenen Flüchtlingspakt EU-Türkei sieht vor,
dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die
griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen
EU-Staaten der Türkei schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien ab und

finanzieren Hilfen für in der Türkei lebende Flüchtlinge. Auf dem
Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 hatte es Tage gegeben, an denen
7000 Migranten über die Türkei griechische Inseln erreichten.