Deutlich mehr Asylbewerber in der EU - Tausende aus Venezuela

10.06.2019 10:39

Brüssel (dpa) - Die Zahl der neuen Asylbewerber in der Europäischen
Union ist in den ersten vier Monaten 2019 deutlich gestiegen. Dazu
trägt unter anderem die Krise in Venezuela bei. Das EU-Frühwarnsystem
weist für den Zeitraum Anfang Januar bis Ende April insgesamt rund
206 500 Erstanträge auf Asyl aus, im Vergleich zu rund 179 000 im
gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Die Zahlen sind auf der Webseite der
EU-Asylbehörde EASO abrufbar. Zuerst hatte die Funke-Mediengruppe
(Dienstag) darüber berichtet.

Gestiegen ist die Anzahl der Asylbewerber aus Staaten, deren Bürger
ohne Visum in die Schengenzone einreisen dürfen, darunter Venezuela,
Kolumbien, Albanien und Georgien. Das krisengeschüttelte Venezuela
war im März nach Syrien und vor Afghanistan Nummer zwei der
wichtigsten Herkunftsländer der Schutzsuchenden.

Die Zahl der Asylbewerber aus Venezuela erhöhte sich der
Funke-Meldung zufolge in den ersten vier Monaten um 121 Prozent auf
14 257; aus Kolumbien kamen demnach 8097 Menschen, 156 Prozent mehr
als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Aus dem Bürgerkriegsland
Syrien stellten 20 392 Menschen Erstanträge auf Asyl. Die Zahl ging
um acht Prozent zurück. Aus Afghanistan wurden 14 042 Erstanträge
registriert, 36 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.