IWF-Chefin Lagarde mahnt zur Deeskalation von Handelskonflikten

12.06.2019 11:33

Frankfurt/Main (dpa) - IWF-Chefin Christine Lagarde mahnt angesichts
wachsender internationaler Handelskonflikte zur Deeskalation. «Wir
sollten alle dazu beitragen, die gegenwärtigen Handelsstreitigkeiten
zu entschärfen und den konstruktiven Dialog fortzusetzen», sagte
Lagarde bei einer Konferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) zur
Lage der zentral-, ost- und südosteuropäischen Länder (CESEE) am
Mittwoch in Frankfurt. Die aktuelle Situation sei ohne Zweifel eine
Herausforderung für alle Volkswirtschaften.

Vor knapp einem Jahr, am 15. Juni 2018, hatte US-Präsident Donald
Trump erste Strafzölle auf Waren aus China verhängt. Es war der
Auftakt zu einem sich hochschaukelnden Handelsstreit zwischen den
beiden größten Volkswirtschaften der Welt. China reagierte mit
Gegenmaßnahmen.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF)
beeinträchtigen die Handelskonflikte das weltweite
Wirtschaftswachstum erheblich. «Simulationen zeigen, dass die jüngst
eingeführten und in Aussicht gestellten Zölle die weltweite
Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent im Jahr 2020 reduzieren können»,
warnte der IWF anlässlich des Treffens der Finanzminister und
Notenbankchefs der führenden Wirtschaftsmächte (G20) vor wenigen
Tagen in Japan.