Deutsche kennen neue Datenschutzrechte besser als EU-Durchschnitt

13.06.2019 14:30

Brüssel (dpa) - Deutsche kennen ihre Datenschutzrechte ein Jahr nach
Inkrafttreten der neuen EU-Regeln im europäischen Vergleich
überdurchschnittlich gut. Wie aus einer am Donnerstag von der
EU-Kommission veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage hervorgeht, ist
der Anteil an Bundesbürgern, die schon mal von den sechs durch die
Datenschutzgrundverordnung garantierten Rechten gehört haben,
deutlich höher als im EU-Schnitt.

So kennen etwa zwei von drei Deutschen (69 Prozent) das Recht auf das
Löschen eigener Daten, EU-weit ist es nur gut jeder Zweite (57). Vom
sogenannten Datenrucksack, durch den Verbraucher beim Anbieterwechsel
Daten wie Mails, Fotos oder Kontakte mitnehmen können, haben 57
Prozent der Deutschen schon mal gehört - in der EU sind es 50
Prozent. Ganz grundsätzlich haben gut drei von vier Deutschen (79)
schon mal von der DSGVO gehört, EU-weit sind es deutlich weniger
(67).

«Die Bürgerinnen und Bürger sind sich ihrer digitalen Rechte
inzwischen stärker bewusst. Das macht Mut für die Zukunft», sagte der

für den digitalen Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Andrus Ansip.
Allerdings hätten bislang nur drei von zehn Europäern von allen ihren

neuen Datenschutzrechten gehört.

Die DSGVO gilt seit dem 25. Mai 2018 in der EU. Im Kern wird die
Verarbeitung personenbezogener Daten etwa durch Unternehmen,
Organisationen oder Vereine geregelt. Dadurch sollten Nutzer die
Hoheit über ihre Daten zurückbekommen. Verbraucher haben etwa ein
«Recht auf Vergessenwerden». Daten, die für den ursprünglichen Zwec
k
der Speicherung nicht mehr benötigt werden, müssen gelöscht werden.
Zudem gibt es das Recht auf Auskunft: Unternehmen und Organisationen
müssen gespeicherte Daten auf Anfrage zur Verfügung stellen.