Klöckner: «Gutes Gesamtpaket» zu strengeren Düngeregeln

13.06.2019 15:21

Peking/Berlin (dpa) - Im Kampf gegen zu viel Nitrat im Grundwasser
hat sich die Bundesregierung nach Worten von Agrarministerin Julia
Klöckner auf «ein gutes Gesamtpaket» verständigt. «Wir werden die

Düngung in Deutschland nachhaltiger gestalten, den Gewässerschutz
deutlich verbessern, ohne dass die landwirtschaftlichen Betriebe über
das erforderliche Maß hinaus eingeschränkt werden», sagte die
CDU-Politikerin am Donnerstag am Rande eines China-Besuchs in Peking.

Es sei wichtig, dass das Grundwasser in Ordnung komme. Dafür müsse in
den Gebieten mit sehr hohen Nitratbelastungen gehandelt werden. Dort
solle die Düngung ganz gezielt um 20 Prozent reduziert werden. Bei
Flächen in Hanglagen seien breitere Randstreifen vorgesehen, um ein
Abschwemmen von Stickstoff in angrenzende Gewässer zu verhindern.

Sperrfristen für das Düngen auf den Feldern würden verlängert, sagt
e
Klöckner. Im Herbst solle weniger organischer Dünger auf Grünland
ausgebracht werden können. Eine Herbstdüngung von Raps solle aber
ausnahmsweise möglich sein, wenn mit einer Bodenprobe der Düngebedarf
nachgewiesen worden sei. Gefunden worden seien auch Regelungen für
Ökobauern und extensiv wirtschaftende konventionelle Betriebe.

Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im
Grundwasser verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof (EuGH)
Recht bekommen. Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere
Düngeregeln. Die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen nun aber weiter

verschärft werden. Dazu mussten sich Agrar- und Umweltministerium
abstimmen. Die Vorschläge sollen nun bald an die EU gemeldet werden.