EU hält sich bei Bewertung der Zwischenfälle im Golf von Oman zurück

14.06.2019 11:04

Brüssel (dpa) - Der Auswärtige Dienst der EU schließt sich den
US-amerikanischen Schuldzuweisungen gegen den Iran nach den
mutmaßlichen Angriffen auf zwei Öltanker im Golf von Oman vorerst
nicht an. «Wir sind dabei, die Lage zu bewerten und Informationen zu
sammeln», sagte ein ranghoher EU-Beamter am Freitag in Brüssel. Man
habe es mit einer komplexen Situation zu tun und könne zum
derzeitigen Zeitpunkt nur dazu aufrufen, größtmögliche Zurückhaltun
g
walten zu lassen und Provokationen zu vermeiden.

Er verwies darauf, dass es vermutlich am Montag bei einem
EU-Außenministertreffen in Luxemburg Gespräche zum Thema geben werde.

US-Außenminister Mike Pompeo hatte am Donnerstag die Führung in
Teheran beschuldigt, hinter den mutmaßlichen Attacken gegen Schiffe
zu stecken. «Es ist die Einschätzung der US-Regierung, dass die
Islamische Republik Iran verantwortlich für die Angriffe ist, zu
denen es heute im Golf von Oman kam», sagte Pompeo in Washington. Es
handele sich um eine «nicht hinnehmbare Eskalation der Spannung durch
den Iran».

Der Iran weist die Anschuldigungen als «lächerlich, gleichzeitig aber
auch besorgniserregend und gefährlich» zurück. Anstatt grundlose
Unterstellungen zu verbreiten, sollte man eher herausfinden, wer von
solchen Krisen am Persischen Golf am meisten profitieren würde, sagte
Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Freitag laut der staatlichen
Nachrichtenagentur Irna.