Rennen um May-Nachfolge: Gesundheitsminister Hancock wirft hin

14.06.2019 12:34

London (dpa) - Im Rennen um das Amt des Parteichefs der britischen
Konservativen und Premierministers hat ein weiterer Kandidat seine
Bewerbung zurückgezogen. Gesundheitsminister Matt Hancock teilte am
Freitag mit, er werde nicht mehr weiter an dem Auswahlverfahren um
die Nachfolge von Theresa May teilnehmen. Er hatte bei einer ersten
Wahlrunde in der Fraktion mit 20 Stimmen am Donnerstag ein
enttäuschendes Ergebnis eingefahren. Drei Kandidaten waren an der
Hürde von 17 Stimmen gescheitert.

Im Rennen verbleiben nun noch sechs Kandidaten. Weiter ausgesiebt
wird am Dienstag, wenn 33 Befürworter aus der Fraktion für ein
Weiterkommen notwendig sind. Bis Ende nächster Woche soll die Zahl
der Kandidaten dann auf zwei reduziert werden, die sich einer
Stichwahl unter den rund 160 000 Parteimitgliedern stellen sollen.
Wer neuer Tory-Parteichef und damit Premierminister wird, soll in der
Woche ab dem 22. Juli feststehen.

Großer Favorit ist Ex-Außenminister Boris Johnson. Er erhielt bei der
ersten Runde 114 Stimmen und gilt als gesetzt für die Stichwahl. Gute
Chancen, gegen ihn antreten zu können, werden Außenminister Jeremy
Hunt, Umweltminister Michael Gove und Innenminister Sajid Javid
eingeräumt. Johnson steht unter wachsendem Druck, sich einer
TV-Debatte am Sonntag zu stellen. Er hatte am Freitag als einziger
der Kandidaten noch nicht zugesagt.

Hancock wollte vorerst keine Empfehlung für einen der verbliebenen
Kandidaten geben. Er hatte sich gegen einen EU-Austritt ohne Abkommen
ausgesprochen. Einziger verbliebener Bewerber, der ebenfalls einen
No-Deal-Brexit unbedingt verhindern will, ist nun Außenseiter Rory
Stewart.