Euro-Finanzminister nominieren Lagarde offiziell für EZB-Spitze

09.07.2019 16:52

Brüssel (dpa) - Die Euro-Finanzminister haben die Chefin des
Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, offiziell für die
Nachfolge von Mario Draghi an der Spitze der Europäischen Zentralbank
(EZB) nominiert. Das verlautete beim EU-Finanzministertreffen am
Dienstag in Brüssel.

Die Zentralbank mit Sitz in Frankfurt entscheidet über die
Geldpolitik in der Euro-Zone und bestimmt unter anderem den
Leitzinssatz, der auch für Sparer und Kreditnehmer wichtig ist. Ihr
Hauptziel ist es, Preisstabilität zu gewährleisten. Die Amtszeit an
der EZB-Spitze dauert acht Jahre und kann nicht verlängert werden.
Draghis Amtszeit endet Ende Oktober.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Lagarde in der vergangenen
Woche vorgeschlagen, für die Benennung ist allerdings die offizielle
Nominierung durch die Finanzminister nötig. Das Europaparlament wird
nun konsultiert. Die Staats- und Regierungschefs würden dann im
Oktober die endgültige Entscheidung treffen, hieß es.

Im Kreis der EU-Finanzminister herrschte zudem Übereinstimmung, dass
der Spitzenposten beim IWF wieder von einem Europäer oder einer
Europäerin besetzt werden sollte. Einen gemeinsamen Kandidaten gibt
es noch nicht, allerdings kursieren bereits erste Namen. Luxemburgs
Finanzminister Pierre Gramegna sagte, der Betreffende müsse Erfahrung
im Krisenmanagement auf internationalem Level haben. Der frühere
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem erfülle diese Beschreibung.