Rund 150 Migranten in Griechenland angekommen

17.07.2019 09:41

Athen (dpa) - In der Ägäis haben von Dienstag- bis Mittwochmorgen
rund 150 Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln oder zum
griechischen Festland übergesetzt. Vor der griechischen Hafenstadt
Alexandroupolis hat die griechische Küstenwache 47 Migranten
aufgegriffen. Sie waren von der nur wenige Kilometer entfernten
türkischen Küste gestartet, wie die Küstenwache mitteilte. Vor der
Insel Samos übernahm ein Patrouillenboot der Europäischen
Grenzschutzagentur (Frontex) 56 Migranten. Weitere 45 Migranten
wurden vor der Kleininsel Farmakonisi aufgegriffen.

Die Route aus Türkei nach Alexandroupolis in der nördlichen Ägäis
wird zunehmend von Migranten genutzt. Sie gehen dort üblicherweise in
der Region des türkischen Fischerdorfes Enez an Bord und nehmen Kurs
westwärts. Enez liegt nur wenige Hundert Meter von der Grenze zu
Griechenland entfernt. Binnen kürzester Zeit kommen sie dann in
griechische Hoheitsgewässer. Diese Route gilt als weniger gefährlich
als die Überquerung der Meeresengen zwischen der türkischen Küste und

den griechischen Inseln in der Ostägäis. Die Registrierlager
(Hotspots) auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos sind
restlos überfüllt.

Am Dienstag war der Polizei auf der griechischen Touristeninsel Kos
ein Schlag gegen eine internationale Schleuserbande gelungen. Sie
soll in den Sommermonaten im großen Stil per Fähre Migranten vom
griechischen Festland nach Kos gebracht haben. Dort erhielten die
Menschen gefälschte Reisedokumente, mit denen sie auf Charterflügen
nach Westeuropa reisen konnten.