) Niedersachsen gratuliert von der Leyen: «Ein Pfund in Brüssel»

17.07.2019 10:16

Glückwünsche aus Niedersachsen für eine Niedersächsin: Nach der Wah
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Ursula von der Leyens zur EU-Kommissionspräsidentin gibt es auch
Gratulationen aus ihrer Heimat.

Hannover/Brüssel (dpa/lni) - Mit Ursula von der Leyen ist eine
Niedersächsin in das höchste politische Amt der EU gewählt worden.
Entsprechend bekommt die CDU-Politikerin auch Glückwünsche aus ihrem
Heimatland. So begrüßte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan
Weil, dessen Partei - die SPD - im Europaparlament von der Leyen
nicht gewählt hatte, das Ergebnis: «Erstmals in ihrer Geschichte wird
die EU-Kommission künftig von einer Frau und zudem von einer
Niedersächsin geführt», sagte er. Zugleich betonte Weil, dass auf von

der Leyen schwierige Aufgaben wie Digitalisierung, Klimaschutz und
die Strukturförderung warteten. «Bei der Bewältigung der großen
Aufgaben wünsche ich Ursula von der Leyen viel Erfolg», sagte er.

Auch Weils Koalitionspartner, Niedersachsens CDU-Chef Bernd
Althusmann, gratulierte. «Das ist eine Mehrheit, die ein Auftrag ist,
auch wenn es knapp war», sagte er. Von der Leyen sei, was Erfahrung
und Durchsetzungskraft betreffe, unzweifelhaft eine herausragende
Persönlichkeit. Sie werde das Amt der EU-Kommissionspräsidentin
ausfüllen und Europa in schwierigen Zeiten in die richtige Richtung
lenken. Es gebe in Europa große Herausforderungen wie die
Migrationspolitik und die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik,
betonte Althusmann. «Ich denke, Europa wird unter Führung von Ursula
von der Leyen ein verlässlicher Partner der Welt sein.»

Europaministerin Birgit Honé (SPD) lobte von der Leyen als «Expertin

für Niedersachsen». «Sie kennt die ländlichen Räume, sie weiß u
m die
Herausforderungen», sagte Honé. Die einstige Sozialministerin des
Landes wisse auch, wie das föderale System in Deutschland
funktioniert. «Das ist noch mal ein Pfund in Brüssel.» Die nächsten

relevanten Themen für Niedersachsen auf EU-Ebene seien der
bevorstehende Brexit, Klimafragen und die Sozialpolitik.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Niedersachsenmetall,
Volker Schmidt, sagte: «Wir haben allen Anlass stolz zu sein, dass
eine Niedersächsin aus unserer Mitte neue Kommissionspräsidentin der
EU geworden ist.» Von der Leyen kenne die Belange der Wirtschaft im
Nordwesten aus erster Hand. «Sie ist ein Glücksfall für Europa und
für Niedersachsen», sagte Schmidt weiter.

Das Europaparlament hatte von der Leyen mit knapper absoluter
Mehrheit gewählt. Es folgte damit dem Nominierungsvorschlag der
Staats- und Regierungschefs. Die 60-Jährige hatte am Dienstag mit
einer engagierten Rede für sich geworben und weitreichende Zusagen an
die Abgeordneten für ein klimafreundliches, soziales und geeintes
Europa gegeben. Erstmals seit Walter Hallstein (1958-1967) rückt ein
Deutscher auf den Spitzenposten.

Als Kommissionspräsidentin kann von der Leyen in den nächsten fünf
Jahren die politischen Linien und Prioritäten der EU mitbestimmen.