Abschuss von Flug MH17: EU sieht Russland in der Verantwortung

17.07.2019 10:38

Brüssel/Moskau (dpa) - Fünf Jahre nach dem Abschuss des malaysischen
Passagierflugzeugs MH17 über dem Kriegsgebiet in der Ostukraine hat
die EU Russland aufgefordert, die Verantwortung für die Tragödie zu
übernehmen. Die EU habe volles Vertrauen in die Arbeit der
Untersuchungskommission in den Niederlanden, hieß es in einer am
Mittwoch von der EU-Vertretung in Moskau veröffentlichten Mitteilung.
Bei der Tragödie am 17. Juli 2014 starben alle 298 Menschen an Bord.

Russland weist bis heute jede Verantwortung für den Abschuss zurück.
Im Juni hatte die Untersuchungskommission in den Niederlanden die
Namen von vier Verdächtigen genannt, die für den Abschuss
verantwortlich sein sollen.

Den Ermittlungen zufolge wurde das Flugzeug auf dem Weg von Amsterdam
nach Kuala Lumpur von Separatisten im Kriegsgebiet Donbass im Osten
der Ukraine abgeschossen. Sie sollen mit einem russischen
Luftabwehrsystem Buk eine Rakete auf die Maschine abgefeuert haben.

Damit erhielt der blutige Konflikt zwischen ukrainischen
Regierungstruppen und den aus Russland unterstützten Separatisten
erstmals eine internationale Dimension. Bei dem Konflikt starben nach
UN-Schätzungen bisher rund 13 000 Menschen.

Die Europäische Union sicherte ihre Unterstützung zu, für die Opfer
und ihre Hinterbliebenen Gerechtigkeit herzustellen. Zugleich
forderte sie Russland dazu auf, mit den Ermittlern
zusammenzuarbeiten. In den Niederlanden soll im März 2020 der Prozess
gegen die vier Verdächtigen beginnen. Allerdings will Russland die
Männer nicht ausliefern.