Inflation in der Eurozone steigt überraschend auf 1,3 Prozent

17.07.2019 11:26

Luxemburg (dpa) - Im Euroraum hat sich die Inflation im Juni
überraschend etwas verstärkt. Die Inflationsrate sei auf 1,3 Prozent
gestiegen, nach 1,2 Prozent im Monat zuvor, teilte die
Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer zweiten
Schätzung mit. Damit revidierte die Behörde eine erste Schätzung um
0,1 Prozentpunkte nach oben. Analysten hatten im Schnitt eine
Bestätigung der ersten Schätzung und damit eine unveränderte Rate von

1,2 Prozent erwartet.

Die Energiepreise stiegen im Juni zwar noch überdurchschnittlich
stark mit 1,7 Prozent im Jahresvergleich. Der Preisauftrieb hat sich
hier aber im Vergleich zu den Vormonaten deutlich abgeschwächt. Die
Preise von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak erhöhten sich um 1,6
Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch Dienstleistungen waren in
diesem Umfang teurer. Die Preis für Industriegüter stiegen dagegen
nur um 0,3 Prozent.

Ohne Energie sowie Lebens- und Genussmittel stiegen die
Verbraucherpreise um 1,1 Prozent. Hier wurde die erste Schätzung
bestätigt. Im Vormonat war die um schwankungsanfällige Komponenten
bereinigte Kerninflation nur um 0,8 Prozent gestiegen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine
Gesamtinflation von knapp zwei Prozent an. Weil das Ziel klar
verfehlt wird und die Inflationserwartungen zuletzt auf
Rekordtiefstände gefallen sind, zieht die EZB eine zusätzliche
Lockerung ihrer bereits sehr expansiven Geldpolitik in Erwägung.