Betreiber: Galileo-Wiederherstellung kommt voran

17.07.2019 12:26

Prag (dpa) - Nach dem praktisch vollständigen Ausfall der
Galileo-Satellitennavigation macht die Wiederherstellung des Systems
den Betreibern zufolge Fortschritte. Mehrere Elemente der
Bodeninfrastruktur seien neu gestartet worden, teilte die zuständige
EU-Behörde GSA am Mittwoch mit. Genauere Angaben zur Ursache des
Ausfalls wurden nicht gemacht. Experten würden weiter rund um die Uhr
an der Fehlerbehebung arbeiten, hieß es. Es sei noch zu früh, ein
genaues Datum für die vollständige Beseitigung des Problems zu
benennen.

Das Satelliten-Navigationssystem war am Freitag fast komplett
ausgefallen. Die meisten Geräte schalteten automatisch auf das
US-System GPS um. Durchgängig verfügbar blieb nur der Galileo-Such-
und Rettungsdienst, der hilft, Menschen in Notlagen aufzuspüren.

Erste Galileo-Dienste sind seit Dezember 2016 verfügbar, das System
befindet sich aber noch in der sogenannten Initialphase. Eine
durchgängige Erreichbarkeit wird noch nicht garantiert. Derzeit
befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, vier weitere
sollen Ende 2020 mit Ariane-Raketen ins All geschossen werden. Mit
dem milliardenschweren Prestigeprojekt Galileo will Europa unabhängig
vom amerikanischen GPS werden. Kontrollzentren stehen im bayerischen
Oberpfaffenhofen und im italienischen Fucino.