Lawrow: Nord Stream 2 läuft nach Plan

18.07.2019 00:26

Berlin (dpa) - Die Arbeiten an der deutsch-russischen Gaspipeline
Nord Stream 2 durch die Ostsee verlaufen nach Angaben des russischen
Außenministers Sergej Lawrow nach Plan. «Es wurden etwa 60 Prozent
der Gesamtlänge der Pipeline verlegt», sagte er der «Rheinischen
Post» (Donnerstag). Die Kapitalausgaben für die Umsetzung seien zu
über 80 Prozent finanziert worden. Die bisherigen Investitionen
sorgen nach seinen Worten innerhalb der EU für Beschäftigung für
57 000 Menschen.

«Durch die Pipeline wird ermöglicht, dass das für die europäischen

Länder erforderliche Erdgas von den Gasvorkommen im Norden Russlands
auf dem kürzesten Wege geliefert wird», sagte Lawrow. Zugleich wies
der Minister Kritik an dem Vorhaben zurück. «Befremdlich sind die
hartnäckigen Versuche einiger Kräfte, diesem Projekt Steine in den
Weg zu legen und es zu behindern.»

Nord Stream 2 soll Ende des Jahres fertig sein. Die Bundesregierung
steht hinter dem Projekt und hofft auf Versorgung mit preiswertem
Gas. Doch einige EU-Staaten und die USA kritisieren, damit mache sich
die EU noch abhängiger von Russland. Kürzlich war die
EU-Gasrichtlinie so geändert worden, dass für Nord Stream 2 neue
Auflagen gelten könnten. Die USA drohen zudem mit Sanktionen gegen am
Bau beteiligte Unternehmen.

Zuletzt hatte sich auch Dänemark der geplanten Verlegung der Pipeline
nahe der Insel Bornholm widersetzt, daher sollen die Rohre nunmehr
außerhalb der dänischen Hoheitszone verlegt werden. Lawrow forderte
die neue dänische Regierung auf, den Konfrontationskurs aufzugeben.
«Die Energiekooperation darf nicht zum Schauplatz politischer
Abrechnungen werden.»